• 2024: Heizungsgesetz, Auswirkungen für Mieter & Vermieter

    Seit dem 1. Janu­ar 2024 ist das Gesetz zur Ände­rung des Gebäu­de­en­er­gie­ge­set­zes (GEG) – das soge­nann­te Hei­zungs­ge­setz – in Kraft getre­ten, wel­ches bedeu­ten­de Ände­run­gen sowohl für Mie­ter als auch für Ver­mie­ter mit sich bringt. In die­sem Arti­kel beleuch­ten wir die Aus­wir­kun­gen für Mie­ter & Ver­mie­ter, was das neue Gesetz für bei­de Par­tei­en – Mie­ter & Ver­mie­ter – bedeu­tet und wie sie sich dar­auf ein­stel­len kön­nen. Die Haupt­zie­le des Geset­zes sind die Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz von Gebäu­den und die För­de­rung des Kli­ma­schut­zes, was ins­be­son­de­re durch Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men wie den Hei­zungs­tausch erreicht wer­den soll.

    Neue Anfor­de­run­gen an Hei­zungs­an­la­gen: Ab 2024 müs­sen alle neu ein­ge­bau­ten Hei­zun­gen zu min­des­tens 65 Pro­zent mit erneu­er­ba­ren Ener­gien betrie­ben wer­den. Für Neu­bau­ge­bie­te gilt die­se Vor­ga­be ab Janu­ar 2024 ver­pflich­tend, wäh­rend für bestehen­de Gebäu­de Über­gangs­fris­ten exis­tie­ren. Die­se Rege­lung zielt dar­auf ab, die Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen zu redu­zie­ren und die Kli­ma­schutz­zie­le zu unterstützen.

    Auswirkungen auf die Miethöhe:
    1. Umla­ge der Kos­ten für neue Hei­zungs­an­la­gen: Ver­mie­ter dür­fen die Kos­ten für den Ein­bau neu­er Hei­zungs­an­la­gen auf die Mie­ter umle­gen und die Mie­te ent­spre­chend erhö­hen. Bei Nut­zung öffent­li­cher För­der­mit­tel dür­fen zehn Pro­zent der auf­ge­wen­de­ten Kos­ten umge­legt wer­den, abzüg­lich der För­der­mit­tel und erspar­ter Erhaltungskosten.
    2. Wahl­mög­lich­keit für Ver­mie­ter: Ver­mie­ter kön­nen zwi­schen einer Umla­ge von acht oder zehn Pro­zent der auf­ge­wen­de­ten Kos­ten wäh­len, je nach­dem, ob sie För­der­mit­tel in Anspruch neh­men oder nicht.
    3. Maxi­ma­le Miet­erhö­hung: Die monat­li­che Mie­te darf sich durch den Ein­bau einer neu­en Hei­zungs­an­la­ge um maxi­mal 0,50 Euro pro Qua­drat­me­ter inner­halb von sechs Jah­ren erhö­hen. Bei zusätz­li­chen Moder­ni­sie­rungs­maß­nah­men kann die Mie­te um bis zu drei Euro pro Qua­drat­me­ter steigen.
    4. Beson­der­heit bei Wär­me­pum­pen: Für den Ein­bau einer Wär­me­pum­pe dür­fen die Kos­ten nur dann voll umge­legt wer­den, wenn eine Jah­res­ar­beits­zahl über 2,5 nach­ge­wie­sen wird.
    5. Mög­lich­keit des wirt­schaft­li­chen Här­te­ein­wands: Mie­ter kön­nen gel­tend machen, dass eine durch die neue Hei­zungs­an­la­ge ver­ur­sach­te Miet­erhö­hung eine wirt­schaft­li­che Här­te darstellt.
    6. Aus­nah­men bei Index­mie­ten: Bei Index­miet­ver­trä­gen kön­nen die Moder­ni­sie­rungs­kos­ten für eine neue Hei­zung nicht umge­legt werden.
    Vorgaben für Heizungsanlagen in Neubauten und Bestandsgebäuden:
    1. In Neu­bau­ten müs­sen ab Janu­ar 2024 alle Hei­zun­gen zu min­des­tens 65 Pro­zent auf erneu­er­ba­ren Ener­gien basieren.
    2. Für Bestands­ge­bäu­de gibt es kei­ne unmit­tel­ba­re Aus­tausch­pflicht. Hei­zun­gen kön­nen wei­ter betrie­ben und repa­riert wer­den. Erst bei einem Aus­tausch nach 2024 müs­sen die neu­en Anfor­de­run­gen erfüllt werden.
    Kommunale Wärmeplanung und Übergangsfristen:

    Gemein­den müs­sen bis 2026 bzw. 2028 Plä­ne erstel­len, die den Anschluss an Fern­wär­me­net­ze oder die Umrüs­tung auf Was­ser­stoff­net­ze betref­fen. Die­se Plä­ne beein­flus­sen, wie Ver­mie­ter die 65-Pro­zent-Vor­ga­be erfüllen.

    Fazit:

    Das Hei­zungs­ge­setz bringt signi­fi­kan­te Ver­än­de­run­gen für Mie­ter und Ver­mie­ter. Wäh­rend es lang­fris­tig auf eine nach­hal­ti­ge­re Ener­gie­ver­sor­gung und Kli­ma­schutz abzielt, sind kurz­fris­tig Her­aus­for­de­run­gen in Form von mög­li­chen Miet­erhö­hun­gen zu erwar­ten. Bei­de Sei­ten soll­ten sich ein­ge­hend mit den neu­en Rege­lun­gen aus­ein­an­der­set­zen, um ihre Rech­te und Pflich­ten zu ver­ste­hen und ange­mes­sen dar­auf zu reagieren.