• Die Bedeutung des BGH-Urteils vom 31. Mai 2017 für Vermieter: Wohnflächenangaben im Fokus

    Der Leit­satz: Ein ein­fa­ches Bestrei­ten der vom Ver­mie­ter vor­ge­tra­ge­nen Wohn­flä­che der gemie­te­ten Woh­nung ohne eige­ne posi­ti­ve Anga­ben genügt im Miet­erhö­hungs­ver­fah­ren nicht den Anfor­de­run­gen an ein sub­stan­ti­ier­tes Bestrei­ten des Mie­ters (im Anschluss an das Senats­ur­teil vom 22. Okto­ber 2014 – VIII ZR 41/14, NJW 2015, 475).

    In der dyna­mi­schen Welt der Immo­bi­li­en­bran­che sind Ver­mie­ter und Haus­ver­wal­ter stets mit recht­li­chen Her­aus­for­de­run­gen kon­fron­tiert. Ein beson­ders rele­van­tes Urteil, das die Anfor­de­run­gen an Mie­ter im Zusam­men­hang mit Wohn­flä­chen­an­ga­ben betrifft, wur­de am 31. Mai 2017 vom Bun­des­ge­richts­hof (BGH) gefällt. Die­ser Arti­kel beleuch­tet die ent­schei­den­den Aspek­te die­ses Urteils und des­sen Aus­wir­kun­gen auf Mieterhöhungsverfahren.

    Das höchs­te deut­sche Gericht, der Bun­des­ge­richts­hof, hat in sei­nem weg­wei­sen­den Urteil vom 31. Mai 2017 (VIII ZR 181/16 – LG Mainz, AG Mainz) kla­re Maß­stä­be für Miet­erhö­hungs­ver­fah­ren gesetzt. Im Mit­tel­punkt des Urteils steht die Fra­ge der Wohn­flä­chen­an­ga­ben und deren sub­stan­ti­ier­tes Bestrei­ten durch den Mieter.

    Hintergrund:

    Die Klä­ge­rin, Ver­mie­te­rin einer Drei­zim­mer­woh­nung in Mainz, ver­lang­te die Zustim­mung der Mie­te­rin zu einer Miet­preis­er­hö­hung. Die ange­ge­be­ne Wohn­flä­che von 92,54 Qua­drat­me­tern wur­de von der Mie­te­rin bestrit­ten, die dar­auf bestand, dass die Ver­mie­te­rin ent­spre­chen­de Nach­wei­se erbringt.

    Das Urteil:

    Der Bun­des­ge­richts­hof hob in sei­nem Urteil das vor­aus­ge­gan­ge­ne Urteil des Land­ge­richts Mainz auf. Zen­tral war die Fra­ge, ob das ein­fa­che Bestrei­ten der vom Ver­mie­ter vor­ge­tra­ge­nen Wohn­flä­che aus­rei­chend ist. Der BGH ent­schied ein­deu­tig: Ein simp­les Bestrei­ten genügt nicht den Anfor­de­run­gen an ein sub­stan­ti­ier­tes Bestrei­ten des Mieters.

    Bedeutung für Vermieter:

    Das Urteil klärt, dass Ver­mie­ter, die eine bestimm­te Wohn­flä­che vor­brin­gen, damit ihren Dar­le­gungs- und Beweis­pflich­ten genü­gen. Der Mie­ter hin­ge­gen muss nicht nur bestrei­ten, son­dern sei­ner­seits sub­stan­ti­iert dar­le­gen, war­um er die Anga­ben des Ver­mie­ters anzwei­felt. Ins­be­son­de­re in Miet­erhö­hungs­ver­fah­ren gemäß § 558 BGB ist dies von ent­schei­den­der Bedeutung.

    Kritik am Vorurteil des Berufungsgerichts:

    Das Beru­fungs­ge­richt hat­te argu­men­tiert, dass die Klä­ge­rin beweis­fäl­lig geblie­ben sei, da sie trotz Bestrei­tens durch die Mie­te­rin kei­nen Beweis ange­bo­ten habe. Der BGH wider­sprach die­ser Auf­fas­sung und beton­te, dass die Ver­mie­te­rin durch das Vor­brin­gen einer bestimm­ten Wohn­flä­che ihre Dar­le­gungs­pflicht erfüllt hat.

    Fazit und Ausblick:

    Das BGH-Urteil vom 31. Mai 2017 setzt kla­re Maß­stä­be für Miet­erhö­hungs­ver­fah­ren und stärkt die Posi­ti­on der Ver­mie­ter in Bezug auf Wohn­flä­chen­an­ga­ben. Die Ent­schei­dung betont die Bedeu­tung einer sub­stan­ti­ier­ten Aus­ein­an­der­set­zung mit den behaup­te­ten Tat­sa­chen im Miet­recht. Ver­mie­ter soll­ten sich die­ser Recht­spre­chung bewusst sein und ihre Vor­ge­hens­wei­se in Miet­erhö­hungs­ver­fah­ren ent­spre­chend anpassen.

    In der sich stän­dig wan­deln­den Land­schaft des Immo­bi­li­en­rechts sind aktu­el­le Urtei­le und Recht­spre­chun­gen von ent­schei­den­der Bedeu­tung für Ver­mie­ter und Haus­ver­wal­ter. Das BGH-Urteil vom 31. Mai 2017 ist ein wei­te­rer Mei­len­stein, der die Regeln im Umgang mit Wohn­flä­chen­an­ga­ben klärt und die Rech­te der Ver­mie­ter stärkt.

    (BGH Urteil v. 31.5.2017 Az. VIII ZR 181/16)