• LG Krefeld: Wichtige Entscheidung zur Kündigung von Mietverträgen

    LG Kre­feld: Wich­ti­ge Ent­schei­dung zur Kün­di­gung von Miet­ver­trä­gen. Die Immo­bi­li­en­bran­che ver­langt stän­di­ge Auf­merk­sam­keit für recht­li­che Ent­wick­lun­gen, die Ein­fluss auf Ver­mie­tungs­prak­ti­ken haben kön­nen. Ein aktu­el­les Urteil des Land­ge­richts Kre­feld vom 21.09.2022 (2 S 27/21) wirft Licht auf die Fra­ge der Wirk­sam­keit von schrift­li­chen Kün­di­gun­gen von Wohn­raum­miet­ver­trä­gen und hat ins­be­son­de­re für Haus­ver­wal­ter und Ver­mie­ter Relevanz.

    Das Land­ge­richt Kre­feld hat mit sei­nem Urteil vom 21.09.2022 klar­ge­stellt, dass eine schrift­li­che Kün­di­gung eines Wohn­raum­miet­ver­tra­ges nicht auto­ma­tisch am drit­ten Werk­tag als zuge­gan­gen gilt. In dem kon­kre­ten Fall wur­de die Kün­di­gung um 22:30 Uhr in den Brief­kas­ten des Mie­ters gewor­fen, beglei­tet von münd­li­chen Infor­ma­tio­nen über den Ein­wurf und den Inhalt. Das Gericht ent­schied, dass die­se Vor­ge­hens­wei­se das Schrift­form­ge­bot nicht wahrt.

    Hintergrund des Falls:

    Im vor­lie­gen­den Fall ging es um die Rück­zah­lung der Kau­ti­on nach Been­di­gung eines Wohn­raum­miet­ver­hält­nis­ses. Der Ver­mie­ter hat­te den Mie­ter mit einem Mietz­ins­an­spruch für Mai 2020 und Betriebs­kos­ten­for­de­run­gen kon­fron­tiert. Das Amts­ge­richt hat­te teil­wei­se zuguns­ten des Ver­mie­ters ent­schie­den, doch das Land­ge­richt Kre­feld änder­te das Urteil ab.

    Die Entscheidung im Detail:

    Das Land­ge­richt ent­schied, dass die münd­li­che Infor­ma­ti­on über den Ein­wurf einer Kün­di­gung nicht aus­reicht, um das Schrift­form­ge­bot zu erfül­len. Ins­be­son­de­re, wenn die­se Infor­ma­ti­on um 22:30 Uhr erfolgt, wird der Zeit­punkt der erwart­ba­ren Kennt­nis­nah­me nicht auf den Zeit­punkt der münd­li­chen Infor­ma­ti­on vorverlegt.

    Auswirkungen auf die Praxis:

    Für Haus­ver­wal­ter und Ver­mie­ter ist die­se Ent­schei­dung von Bedeu­tung, da sie zeigt, dass bei Kün­di­gun­gen von Wohn­raum­miet­ver­trä­gen beson­de­re Sorg­falt erfor­der­lich ist. Der genaue Zeit­punkt des Zugangs kann ent­schei­dend sein, ins­be­son­de­re wenn münd­li­che Infor­ma­tio­nen hin­zu­ge­fügt wer­den. Es ist rat­sam, sich auf kla­re schrift­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on zu kon­zen­trie­ren und sicher­zu­stel­len, dass alle recht­li­chen Anfor­de­run­gen erfüllt sind.

    Fazit:

    Das Urteil des Land­ge­richts Kre­feld ver­deut­licht, dass die Ein­hal­tung des Schrift­form­ge­bots bei Kün­di­gun­gen von Wohn­raum­miet­ver­trä­gen ent­schei­dend ist. Haus­ver­wal­ter und Ver­mie­ter soll­ten sich die­ser recht­li­chen Fein­hei­ten bewusst sein und sicher­stel­len, dass ihre Prak­ti­ken den aktu­el­len recht­li­chen Anfor­de­run­gen entsprechen.

    LG Kre­feld Urteil vom 21.09.2022 – 2 S 27/21